Ein etwas anderer Betriebsausflug

Hallo, 
„Wir haben gestreikt – Der Protest bleibt!“, heißt es zurzeit bei uns in der Bank. Wie ihr sicherlich alle mitbekommen habt, haben alle Mitarbeiter, inklusive Vorstand und Aufsichtsrat, der Volksbank Eisenberg und EthikBank am Mittwoch, dem 16.03. gestreikt. An diesem Tag hatte die Bank geschlossen, da wir alle nach Berlin gefahren sind, um direkt vor unserer Interessenvertretung, dem Bundesverband Deutscher Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), auf unsere Probleme aufmerksam zu machen. Der Streik wurde vorher auch schon angekündigt. Ich hoffe, dass ihr an dem Tag nicht verwundert vor verschlossenen Türen standet. 
Dieser Mittwoch ging für uns alle ziemlich zeitig los. Gegen 6 Uhr hieß es Abfahrt, um rechtzeitig in Berlin anzukommen. Insgesamt sind wir mit zwei vollen Bussen unterwegs gewesen, da nicht nur Mitarbeiter der Bank, sondern auch Familienangehörige und Kunden an dem Streik teilgenommen haben. Der Grund warum wir gestreikt haben, betrifft schließlich nicht nur die Bank. Streikauslöser ist die Negativzinspolitik der EZB sowie die übertriebene Kontrollbürokratie der Europäischen Union, die einer mittelständischen Bank wie uns das Leben unnötig schwer gestaltet. Wenn alles so bleiben würde wie es ist, ist die Existenz von regionalen Banken bedroht. Durch diese Kontrollbürokratie ist es für uns unmöglich, Verträge mit unseren Kunden zu vereinbaren ohne riesige Stapel an Papier zu verschwenden. Für uns ist es jedoch höchste Priorität, voll und ganz für den Kunden da zu sein. Durch zahlreichen EU-Richtlinien ist das leider nicht mehr in dem Umfang möglich, wie es einmal war. Da muss sich aus unserer Sicht einiges ändern. 
Wir haben beschlossen, nicht mehr tatenlos rumzusitzen. Deswegen sind wir auch extra direkt nach Berlin gefahren, um auf all die Probleme aufmerksam zu machen und unseren Interessenverband damit zu konfrontieren. In Berlin standen wir vor dem Gebäude des BVR. Symbolisch betrachtet haben wir unseren Interessenvertreter als Interessentreter dargestellt, weil wir der Meinung sind, dass unser Verband mehr die Interessen der Politik, als unsere vertritt. 
Dazu hat jeder von uns ein paar alte „Treter“ mitgebracht, die vor dem Eingang zum BVR-Gebäude aufgestellt wurden. Insgesamt standen wir ca. 2 Stunden vor dem BVR und trotzten Wind und Wetter. Es war wirklich kalt. Da waren wir recht froh, den Kaffee mitgenommen zu haben. Danach waren auch alle komplett durchgefroren. Trotz der Kälte hat keiner aufgegeben, alle haben bis zum Schluss durch Trillerpfeifen getrillert und Streikschilder gehalten. Während der 2 Stunden hatte unser Vorstand einen Termin mit dem Vorstand des BVR, um im besten Fall eine Lösung zu finden. Während des Gesprächs wurde auch ein Forderungskatalog übergeben, in dem konkret aufgeführt war, was uns als Bank stört und was sich ändern muss. Diesen könnt ihr euch auch jederzeit auf unserer Internetseite unter: http://www.my-volksbank.de/fileadmin/ethikbank/dokumente/Die_EthikBank/Forderungskatalog_BVR.pdf ansehen. 
Unser Ziel haben wir vorerst erreicht: Wir haben mit unserer Aktion viel Aufmerksamkeit erregt und die Öffentlichkeit über die aktuelle Situation von mittelständischen Banken aufgeklärt. Es war auf jeden Fall ein erfolgreicher Tag. Der Protest wird bleiben. Ich wünsche euch noch eine schöne Woche! 
Bis bald, Saskia :)

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